Wie man eine Kultur erreicht…

… die kein Interesse am Evangelium hat

Gabe Kolstad, Pastor der Westside Community Church
In einer Welt, die sich zunehmend von der Religion abwendet, stehen Christen vor neuen Herausforderungen. Doch statt mit Macht und Einfluss können wir durch bedingungslose Liebe und aufrichtigen Dienst die Herzen der Menschen erreichen und verändern.

«Es ist an der Zeit, der Realität ins Auge zu sehen. Der Tag, von dem wir gehört hatten, ist gekommen: Unsere Kultur interessiert sich nicht für Jesus», so die traurige Bilanz von Gabe Kolstad, Pastor in der «Westside Community Church» in Beaverton im US-Bundesstaat Oregon. «Selbst in Gegenden, die früher als ‘religiös’ galten, verändert sich das Denken über das Christentum und über Christus in einem nie dagewesenen Tempo.» Und das gelte längst nicht nur für die USA, sondern für die westliche Welt insgesamt.

Zwei grosse Fragen

Christen müssten sich vor allem zwei Fragen stellen, so Gabe Kolstad.

Frage Nr. 1: «Wie wird sich die veränderte Landschaft auf unsere Arbeit auswirken?»

Die kurze Antwort lautet: «Sie kommen nicht mehr zu uns. Diese Zeiten sind vorbei. Eine der beunruhigenden Realitäten ist, dass die meisten Menschen ohne Jesus recht glücklich zu sein scheinen. Die Kirche hat keinen Einfluss mehr. Wir haben keine kulturelle Währung mehr.»

Frage Nr. 2: «Was kann ich dagegen tun?»

Wenn wir keinen Einfluss, keine Macht, kein Wissen und kein Geld haben, was haben wir dann? Gabe Kolstad: «Nun, wir haben etwas viel Besseres als all das. Wir haben Liebe. Und die Liebe, die wir haben, ist nicht nur menschliche Liebe, die mit den Problemen des Alltags auf und ab geht. Die Liebe, die uns geschenkt wurde, ist Gottes Liebe – unfehlbar und bedingungslos. Und wissen Sie was? Alle wollen sie!»

Froh über «Entwaffnung»

Er sei froh, dass uns die Waffen der Vergangenheit abgenommen worden sind, bilanziert Gabe Kolstad. «Der Missbrauch von Einfluss, der durch eine übermässig selbstbewusste Kirche entstanden ist, hat mehr Widerstand als Reue geschaffen. Nicht umsonst sprach Jesus davon, jemandem einen Becher kaltes Wasser in seinem Namen zu geben (Matthäus Kapitel 10, Vers 42). Er lehrte seine Jünger, dass durch liebevollen Gehorsam motivierte Diensthandlungen einen geistlichen Durchbruch bewirken (Matthäus Kapitel 5, Vers 16).»

In einer Welt, in der Christen ihres hohen Status beraubt wurden, ist Dienst zur Währung für Einfluss geworden. «Wenn wir nach einem Weg suchen, um in unseren Gemeinschaften – ob digital oder physisch – wieder Einfluss zu gewinnen, sollten wir damit beginnen, den Menschen in unserem Umfeld einen Mehrwert zu bieten, indem wir auf ihre Bedürfnisse eingehen und auf Jesus als den Grund unseres Handelns hinweisen.»

In Liebe die Wahrheit sagen

Es mache keinen Sinn, die Wahrheit aus der Botschaft Jesu herauszunehmen. «Wenn es um aktuelle, heisse Themen und Ideologien geht, ist es verlockend, zu wenig zu sagen, um sympathisch zu bleiben. Oder es ist verlockend, zu viel zu sagen, um Menschen für das Evangelium zu manipulieren. Ich glaube, die Antwort ist, es einfach zu halten.»

Er rät, in einer lebensspendenden Beziehung zu den Menschen zu bleiben, unabhängig davon, wie sie auf Jesus reagieren. «Seien wir ehrlich, einige von uns wären heute nicht mit Jesus verbunden, wenn nicht jemand geduldig und beharrlich in der Liebe geblieben wäre, der leicht hätte weiterziehen können.»

Für Gabe Kolstad geht es darum, unsere Botschaften auf das Wesentliche zu konzentrieren, weg von den Nebensächlichkeiten. «Unsere einzige lebensspendende Botschaft ist und bleibt, dass Jesus rettet. Lasst uns mutig alle einladen, zu Jesus zu kommen, mit allem, was sie sind und was sie nicht sind, und mit uns das Leben von dem Einzigen zu empfangen, der es schenken kann.»

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Datum: 23.07.2024
Autor: Gabe Kolstad / Daniel Gerber
Quelle: Outreach Magazine / gekürzte Übersetzung: Livenet

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