John Cooper von der Band Skillet: «Unsere Welt zerfällt»
Wer mit offenen Augen durchs Leben geht, «muss nicht einmal schlau sein, um zu sehen, dass unsere Welt zusammenbricht», bilanziert John Cooper und unterstreicht: «Die westliche Zivilisation steht am Rande des Zusammenbruchs.»
Zu viele Christen würden die Wahrheit soweit unterwerfen, dass manche Kirchen ineffektiv geworden seien. «Sie sterben den Tod von tausend Vorbehalten, weil sie die Gefühle der Menschen nicht verletzen wollen», beobachtet der «Skillet»-Frontmann. «Natürlich sollen wir gnädig und liebevoll zu den Menschen sein, aber wir müssen die Wahrheit sagen. Doch wir sind schwach geworden.»
Von westlicher Philosophie unterwandert
Cooper glaubt, dass weltliche Philosophien und Ideale die Kirche soweit infiltriert haben, dass sich einige für Gott schämen, was zu schwachen theologischen Haltungen und woken Ideologien führe. Es gehe darum, zu Gottes Wort zurückzukehren, um festzustellen, was gilt – und was nicht; unabhängig davon, was man empfindet oder fühlt.
Er denkt beispielsweise an das Thema von Transgender-Athleten im Sport. «Als Christ muss man zur Bibel zurückkehren und sich fragen, ob es sich um eine echte Unterdrückung handelt oder ob es etwas ist, das die Welt uns eintrichtern will.»
«Wimpy, Weak & Woke»
Einknicken und die biblischen Definitionen der Dinge aufzugeben, so Cooper, bedeute, «Wimpy, Weak & Woke» zu sein, also feige, schwach und woke. Der Kampf, der sich gegen die bisherigen Ideale richtet, sei gleichzeitig ein «Krieg gegen das Christentum».
Ihm sei klar, dass er auch einfach Musik machen und ruhig leben könne, aber er fühle sich gezwungen, seine Meinung zu sagen, vor allem, da sich die kulturelle Situation verändert. Es bestehe die Gefahr, dass die Freiheiten verloren gehen. «Wenn du deine Freiheiten verlierst, bedeutet das, dass du nicht mehr in der Lage bist, über Jesus zu sprechen, ohne von der Regierung belangt werden zu können.»
Viele Pastoren wollten es nicht tun
«Der Grund, warum ich das Buch als Rocksänger verfasst habe, ist, weil so viele Pastoren es nicht tun wollten. Ich habe immer im Stillen gedacht: ‘Es ist die Aufgabe des Pastors. Sie werden das Böse zurechtweisen. Sie werden die Stellung halten. Ich werde einfach ein Rocksänger sein, der die Leute zum Glauben und Bibellesen ermutigt und ihnen sagt, dass Gott sie liebt.»
Aber Cooper stellte fest, dass viele Pastoren die Stellung nicht hielten – und so verfasste er nun selbst das Buch «Wimpy, Weak & Woke».
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