Christliche Hilfe im Libanon wächst
Die anhaltenden Spannungen zwischen Israel und dem Iran sorgen für Instabilität im Nahen Osten. Besonders im Libanon, wo der Konflikt zwischen der vom Iran unterstützten Hisbollah und Israel gefährlich eskaliert ist, wird die Lage immer prekärer. Was sich früher auf begrenzte Raketenangriffe und gezielte Schläge beschränkte, hat sich zu Provokationen ausgeweitet, die die Region an den Rand eines umfassenden Krieges bringen.
Mitten in diesem Krisengebiet befinden sich Tausende von christlichen Flüchtlingen, die vor Verfolgung in anderen Ländern in den Libanon geflohen sind.
Die Rolle des Libanon als Zufluchtsort für Christen hat die christliche Hilfsorganisation «Help The Persecuted» (HTP) dazu veranlasst, das Land zum Zentrum ihrer Bemühungen zu machen, verfolgten Christen und anderen schutzbedürftigen Menschen sowohl geistliche als auch praktische Hilfe zu leisten.
Herausforderne Unsicherheit und Gefahr
Die ohnehin grosse Not wird durch die unmittelbaren Gefahren des Konflikts und die allgegenwärtige Unsicherheit noch verstärkt. Ständig stellt sich die Frage, ob sich die Lage beruhigt oder ob ein grosser Krieg bevorsteht.
«Die Menschen wissen nicht, was morgen sein wird. Sie leben in den Tag hinein, ohne jede Sicherheit. Sie haben nichts – keine Wirtschaft, keinen Frieden, nichts... Sie sind wirklich frustriert», sagt Amin (Name geändert), ein Mitarbeiter von HTP. «Das Einzige, was alles ändern kann, ist Jesus Christus. Wir brauchen ihn. Nichts anderes kann diese Situation verändern als Jesus.»
Hilfe in Zeiten der Not
Trotz dieser angespannten Situation setzt HTP seine Mission fort, die Hände und Füsse Jesu zu sein. Mit einem dreigliedrigen Ansatz – Retten, Wiederherstellen und Wiederaufbauen – arbeitet die Organisation daran, das Leben der Menschen zu verbessern, die unter dem Konflikt leiden.
Jede Woche verlassen Lastwagen mit frischem Gemüse die «Seeds of Hope»-Farm, um die Bedürftigsten zu versorgen. Zusätzlich bietet das «War Refuge Centre» einen sicheren Zufluchtsort für Menschen, die aus dem gefährlichen Süden geflohen sind und alles zurücklassen mussten.
«Unsere Arbeit hat sich durch den Zustrom von Menschen aus dem Süden des Libanon vervielfacht», berichtet Leila, eine weitere Mitarbeiterin. «Wir verteilen Notfallpakete – eine Monatsration haltbarer Lebensmittel – und Medikamente. Ausserdem betreiben wir Unterkünfte für verfolgte Gläubige. Ich weiss nicht, was kommt, aber ich bin bereit, auf jede erdenkliche Weise zu helfen.»
Neben der materiellen Unterstützung wird auch geistliche Nahrung angeboten. Bei einer öffentlichen Veranstaltung kamen 1'200 Menschen zusammen, um für den Frieden in der Region zu beten und Gott zu loben. Nach einer Predigt von Amin baten fast hundert Menschen um Gebet.
Joshua Youssef, Geschäftsführer von HTP, ruft Christen in aller Welt zum Gebet auf: «Meine grösste Sorge ist, dass dies zu einem ausgewachsenen Krieg eskaliert. Aber wir sind entschlossener denn je, den verletzlichsten verfolgten Christen und bedürftigen Menschen im Libanon in dieser Zeit beizustehen. Wir bitten die weltweite Gemeinschaft, für Frieden in dieser Region zu beten und für Durchhaltevermögen für unsere unermüdlichen Außendienstmitarbeiter.»
Zum Thema:
Assaf Zeevi: «Schlimmer als unser schlimmster Albtraum»
Camel Journey: Arabische Menschen hier und in Nahost erreichen
Blüten in der Wüste: Syrische Kurden kommen zum Glauben
Datum: 10.09.2024
Autor:
David Goodwin / Daniel Gerber
Quelle:
Christian Today / gekürzte Übersetzung: Livenet