Religiöse Menschen sind hilfsbereiter
Hilfsbereitschaft wird einer Studie zufolge besonders von religiösen Menschen vorgelebt. «Während sich unter den Konfessionslosen lediglich 17 Prozent ehrenamtlich engagieren, sind es unter den religiös Gebundenen mit 31 Prozent nahezu doppelt so viele», heisst es in einem Gastbeitrag der Leiterin des Religionsmonitors der Bertelsmann Stiftung, Yasemin El-Menouar, in der Hamburger Wochenzeitung «Die Zeit». Der neue Monitor soll an diesem Donnerstag vorgestellt werden.
Überraschend sei vor allem die sehr hohe Gesamtzahl der spendenbereiten Bürger, hiess es weiter. Bei den religiös Gebundenen liege der Anteil derer, die im Jahr 2022 gespendet haben, mit rund 70 Prozent deutlich über dem Anteil bei den Nichtreligiösen (59 Prozent).
«Sind solidarischer als wir denken»
«Wir sind solidarischer, als wir denken!», resümierte El-Menouar in der «Zeit». Insgesamt sei die Gesellschaft weit hilfsbereiter als es aktuelle Debatten glauben machten, so die Bertelsmann-Expertin für die Themen Religion, Werte und Gesellschaft: «Dabei wirkt Religion als einer der wichtigsten positiven Faktoren. Man kann sagen: Der Glaube fördert solidarisches Verhalten.»
Die neue Studie basiert den Angaben zufolge auf einer repräsentativen Befragung von knapp 11'000 Menschen in Deutschland sowie dem Vergleich mit sechs anderen Ländern. Unter dem Titel «Ressourcen für Solidarität» werde untersucht, wie solidarisch die Deutschen sind und welchen Unterschied Religion hierbei macht.
Für die meisten Menschen in Deutschland sei es selbstverständlich, zu helfen, wenn andere in Not sind, fügte El-Menouar hinzu: «Im Falle einer Flutkatastrophe in Deutschland würden 73 Prozent der Bevölkerung spenden, im Falle eines Erdbebens in einem Entwicklungsland immerhin 63 Prozent.»
Dieser Artikel erschien zuerst bei PRO Medienmagazin.
Zum Thema:
Aktion mit Freiwilligen: Wenn Kirche TATKRÄFTIG wird
Bis zum letzten Haus: Verschiedene Wege – das gleiche Ziel
Von Kennedy lernen: Gemeinde? Brauche ich nicht!
Datum: 22.03.2024
Autor:
epd
Quelle:
PRO Medienmagazin