Gottes Mission hat ihren Preis
Deshalb geht hinaus in die ganze Welt und ruft alle Menschen dazu auf, meine Jünger zu werden! Tauft sie auf den Namen des Vaters, des Sohnes und des Heiligen Geistes! Lehrt sie, alles zu befolgen, was ich euch aufgetragen habe. Ihr dürft sicher sein: Ich bin immer bei euch, bis das Ende dieser Welt gekommen ist!« Matthäus Kapitel 28, Verse 19-20
Ich wuchs in einem christlichen Elternhaus auf und wir hatten oft Missionare zu Gast. Als kleiner Junge hatte ich irgendwann den Eindruck, dass Gott mich nach Papua-Neuguinea schicken könnte und ich dann Fischaugen essen müsste. Igitt. Wie auch immer das in meinem Kopf gelandet war, etwas daran ist wahr. Wenn wir von Gott gesandt werden, kann es sein, dass wir uns von Liebgewonnenem verabschieden müssen.
Bevollmächtigt, aber verletzlich
Der sogenannte Missionsbefehl hat aber zuerst eine ganz andere Botschaft. Gottes Ruf ist eingepackt in seine Allmacht: «Mir ist gegeben alle Gewalt im Himmel und auf Erden» (Matthäus Kapitel 28, Vers 18). Und in seine Allgegenwart: «bis ans Ende der Welt» (Matthäus 28,20). So ultimativ eingehüllt sendet uns Gott. «Folget mir nach, gehet hin!», sagt dann aber eben ausgerechnet derjenige zu uns, der den Himmel verliess, verletzbar, missverstehbar und tötbar wurde. Und wie bei ihm selbst, hat dieser Weg seinen Preis. Für seine Nachfolger bedeutet dies einerseits, bevollmächtigt zu sein, aber andererseits, dass es sie «das Leben» kostet: «Wer sein Leben verliert um meinetwillen, der wird es gewinnen! » (Matthäus 16,25)
Was kostet es? Erstens, man ist nie allein unterwegs. Das ist in unserer von Individualität geprägten Zeit vielen zu teuer. 80 Prozent derer, die vom klassischen Missionsfeld frühzeitig zurückkehren, geben aus rein zwischenmenschlichen Gründen auf. Zweitens, Gott möchte uns offensichtlich in aller Einfachheit senden: ohne Netz und doppelten Boden, unabhängig von Geld, Gier, Geiz, Neid und Sorge. Und drittens wäre da der «Kostenfaktor» Leben. Letztlich wurden neun der zwölf Apostel von Jesus Märtyrer.
Die Welt, in die wir gesandt sind, ist nur in Einzelfällen Papua-Neuguinea. Deine könnte weniger weit weg sein, als du vermutest. Dein Nachbar? Die ältere Dame am Ende der Strasse? Die grössten Nöte der Welt liegen möglicherweise keine 500 Meter von deinem Wohnort oder Arbeitsplatz entfernt.
In unserer Zeit machen wir gerne Kosten-Nutzen-Rechnungen. Ganz ehrlich? Diese Rechnung mit Gott geht menschlich sehr schlecht auf, zumindest auf den ersten Blick – da liegt der Preis.
Reflexionsfragen
- Was bricht mein Herz – und wen betrifft das?
- Wer braucht mich mehr oder ganz?
- Wo liegt mein «Papua-Neuguinea»?
Gebetsanliegen
Lob und Dank
- Danke, Gott, dass du mich ausstattest mit allem, was es braucht.
- Danke, dass ich dein Kind sein darf und mein Name im Himmel geschrieben steht.
- Danke, dass du mit mir unterwegs bist und mich mit deinem Ruf adelt.
Busse
- Herr, vergib, wo ich mich mit weniger zufrieden gegeben habe als mit deiner ganzen Vollmacht.
- Herr, vergib, wo ich meine Schwachheit verachtet und mich (und dich?) infolgedessen versteckt habe.
- Herr, vergib, wo ich in scheinbarer Sicherheit verharrt habe, anstatt mich ganz dieser Welt zur Verfügung zu stellen.
Fürbitte
- Bitte Jesus, öffne mir ganz neu die Augen für dein Herz.
- Lass mich Gelegenheiten im Alltag entdecken, in denen ich deinem Ruf folgen kann in Wort und Tat.
- Bitte schenke mir Kraft, Mut und Frieden, den ich weitergeben kann.
Die komplette Gebetsbroschüre kann hier heruntergeladen werden.
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Datum: 19.01.2024
Autor:
Frank Heinrich
Quelle:
SEA