Gott lädt ein zu umfassender Freiheit
«Der Geist des Herrn ruht auf mir, weil er mich berufen und bevollmächtigt hat. Er hat mich gesandt, den Armen die frohe Botschaft zu bringen und die Verzweifelten zu trösten. Ich rufe Freiheit aus für die Gefangenen, ihre Fesseln werden nun gelöst und die Kerkertüren geöffnet. Ich rufe ihnen zu: »Jetzt erlässt der Herr eure Schuld!« Doch nun ist auch die Zeit gekommen, dass unser Gott mit seinen Feinden abrechnet. Er hat mich gesandt, alle Trauernden zu trösten.» Jesaja Kapitel 61, Verse 1-2
Was für eine mutmachende und Hoffnung spendende Botschaft hat der Prophet Jesaja für sein Volk! Jesus liest sie zu Beginn seines Dienstes in der Synagoge in Kapernaum vor und verknüpft ihre Erfüllung mit der Gegenwart und seiner Person. «Heute hat sich dieses Schriftwort erfüllt. Ihr seid Zeugen.» (Lukas Kapitel 4, Vers 21)
Was verleiht dieser Botschaft ihre Kraft? Zum einen liegt ihr eine von vielen geteilte Lebensrealität zugrunde. Es gibt viele Arme, Bedürftige, Elende, Verletzte, Unterdrückte und Gebundene – nicht nur, aber auch aus geistlicher Perspektive. Manche Not entsteht ohne menschliches Zutun. Ein grosser Teil lässt sich jedoch auf egoistisches und rücksichtsloses Verhalten Einzelner, von Personengruppen oder ganzen Völkern zurückführen.
Zum anderen steht dem die Liebe des heiligen Gottes gegenüber. Er sieht die Not, lässt die Sache nicht einfach laufen, sondern greift ein, heilt und befreit. Israels Geschichte bietet ein anschauliches Zeugnis. Wie oft beklagt Gott das von Menschen verursachte Leid. Da weckt Jesajas Prophetie – gleich einem Lichtstrahl in der Finsternis – Hoffnung auf Befreiung, Erlösung und Heil.
Die Lösung
Mit Jesus packt Gott das Problem an der Wurzel an und löst es. Jesus wurde als Gott Mensch und mit dem Heiligen Geist ausgestattet. Fortan kann seine Lösung, das Evangelium, in alle Bereiche des Lebens übersetzt und dort zur Wirkung gebracht werden – im Alltag, in Kultur, Politik, Wirtschaft, Kunst, Wissenschaft und Bildung.
Jünger Jesu sind von ihm in die Welt gesandt, wie Jesus selbst vom Vater gesandt wurde. Sie können der Realität in die Augen schauen und die Folgen von Egoismus und Rücksichtslosigkeit beim Namen nennen. Inspiriert durch Jesu Vorbild und ausgestattet mit der Kraft des Heiligen Geistes lässt sich das Evangelium in allen Bereichen des Lebens gestaltend einbringen. So verändern sich Denkweisen, Werte und Einstellungen. Das Ziel ist Heil und Heilung, Freiheit und Wohlergehen der Betroffenen.
Dafür wollen wir beten und unseren Beitrag leisten: Wir schauen die Welt mit Gottes Augen an, fügen uns in Gottes Mission ein und bringen uns motiviert von Gottes Heiligkeit und Liebe ein.
Reflexionsfragen
- Inwieweit möchte das Evangelium mein Denken, meine Einstellungen und mein Verhalten im alltäglichen Leben verändern?
- Wo nehme ich in meiner Umgebung Nöte oder rücksichtsloses Verhalten wahr, die das Evangelium heilend und befreiend verändern möchte?
- Für welchen Lebensbereich – Alltagsleben, Kultur, Politik, Wirtschaft, Kunst, Wissenschaft, Bildung – möchte ich um Durchdringung mit dem Evangelium beten und mich einsetzen?
Gebetsanliegen
Lob und Dank
- Wir danken für Gottes Geist in unserem Leben, sein kraftvolles Wirken, das unser Denken, unsere Einstellungen und Handlungen transformiert.
- Wir danken für die Wirksamkeit des Evangeliums, das in alle Lebensbereiche transportiert, übersetzt und gelebt werden will.
- Wir danken für Christen und Initiativen in unserer Umgebung, die sich Nöten und Herausforderungen stellen.
Busse
- Wir bekennen, uns oft mit dem persönlichen, unser eigenes Heil betreffenden Aspekt des Evangeliums begnügt zu haben.
- Wir bekennen, häufig über Nöte ohne Anteilnahme hinwegzusehen, ohne zu fragen, was wir mit dem gelebten Evangelium einbringen könnten.
- Wir bekennen, als Gemeinden so mit uns selbst beschäftigt zu sein, dass wir für die Welt keine Zeit und Kraft haben.
Fürbitte
- Wir bitten um eine neue Liebe, die bereit ist, sich mit dem ganzen Leben einzubringen.
- Wir bitten um die Bereitschaft, Not und Ungerechtigkeit beim Namen zu nennen und mit dem Evangelium zu begegnen.
- Wir bitten um Mut, statt von grossen Werken zu träumen, den offensichtlichen Schritt vor unserer Haustür zu gehen.
Die komplette Gebetsbroschüre kann hier heruntergeladen werden.
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Datum: 17.01.2024
Autor:
Rudolf Borchert
Quelle:
SEA