«Jesus kommt mit seiner Gemeinde zum Ziel!»
«Wir glauben, dass die Kraft des Heiligen Geistes nicht veraltet, wir glauben, dass Jesus kein bisschen müde ist!» Mit dieser Ansage hat Swen Schönheit, der neue 1. Vorsitzende der Geistlichen Gemeinde-Erneuerung (GGE) in der Evangelischen Kirche Deutschland, die Laufrichtung für seine Amtszeit gesetzt: aus der lebendigen Beziehung zu Gott frische Impulse geben für ein geisterfülltes Christsein, inmitten grosser volkskirchlicher Umbrüche. Am vergangenen 3. Oktober 2023 ist Schönheit mit einem Gottesdienst in Hannoversch Münden in seine Leitungsaufgabe eingeführt worden.
In seiner Predigt verabschiedete sich der evangelische Pfarrer aus Berlin von der Gründungsidee der GGE, Kirchengemeinden flächendeckend mit einer Theologie und Praxis der geistlichen Erneuerung zu erreichen. Stattdessen sei es an der Zeit, sich mit Christen «weit über die GGE hinaus» zu verbinden, die bereit sind zu hören, «was der Auferstandene den Gemeinden heute zu sagen hat».
Kirchenkrise als Gottes «Zurückschnitt»
Den schmerzhaften Niedergang seiner Kirche deutete er als dringend notwendigen «Zurückschnitt» Gottes, einen Läuterungsprozess, der möglicherweise eine neue Gestalt von Kirche – im Sinn einer überkonfessionellen Gemeinschaft von Christen – hervorbringt. «Religiöse Systeme können auch an ein Ende kommen», sagte Schönheit im Blick auf die Kirchengeschichte. «Aber Jesus kommt mit seiner Gemeinde zum Ziel» – und «er ist zutiefst verliebt in diese Braut». Deshalb «freue ich mich auf die kommenden Jahre», so Schönheit, trotz aller Umbrüche und offenen Fragen.
Leitungswechsel nach 12 Jahren
Swen Schönheit löst Henning Dobers nach 12 Jahren an der Spitze der GGE Deutschland ab, auf Dobers‘ eigenen Wunsch: «Die GGE braucht eine energiegeladene, kreative und innovative Leitung in jeder Phase ihrer Geschichte. Das konnte ich für weitere vier Jahre nicht garantieren», so Dobers. Henning Dobers ist weiterhin Geschäftsführer der GGE, das Büro bleibt in Hannoversch Münden. Gemeinsam vertreten sie die GGE nach wie vor auf Netzwerktreffen wie dem «Christlichen Convent Deutschland» und dem «Treffen von Verantwortlichen» oder bei internationalen Treffen mit evangelisch-landeskirchlichen Erneuerungsbewegungen aus Skandinavien und dem Baltikum.
Besonders eng arbeitet die GGE Deutschland hierzulande mit ihren «Schwester-Bewegungen» zusammen, der Charismatischen Erneuerung in der Katholischen Kirche (CE) und der Geistlichen Gemeinde-Erneuerung im Bund Evangelisch-Freikirchlicher Gemeinden (BEFG, Baptisten). CE-Geschäftsführer Karl Fischer und CE-Vorstandsmitglied Werner Nolte sowie Tillmann Krüger vom Leitungskreis der GGE im BEFG waren als Freunde zu Gast und gestalteten den Gottesdienst mit.
Den Anschluss an die nächste Generation zu meistern, nannte Schönheit eine der grössten gegenwärtigen Herausforderungen der GGE. Die Bewegung, die 1976 als «Koordinierungsausschuss der Charismatischen Gemeinde-Erneuerung» ihren Anfang nahm, geht zurück auf Erfahrungen mit den neutestamentlichen Geistesgaben innerhalb der Evangelischen Kirche in Deutschland in den 1950er- und 1960er-Jahren. 1984 in «Geistliche Gemeinde-Erneuerung» umbenannt, setzte die GGE vor allem über Konferenzen und Tagungen bereits ab den 1970er-Jahren wegweisende Impulse für die sogenannte charismatische Erneuerung in Deutschland.
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Geistliche Gemeindeerneuerung Deutschland
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Datum: 06.10.2023
Autor:
Eva Heuser
Quelle:
GGE Deutschland