Brief an Religionsführer

Vor Olympia: Nobelpreisträger fordern Einsatz für Frieden

Die olympischen Spiele in Paris beginnen am 26. Juli
Mit den Ressourcen, die derzeit für Krieg aufgewendet werden, könnte man 80 Jahre den Hunger weltweit stillen, sagen 30 Nobelpreisträger. Deshalb fordern sie kurz vor den Olympischen Spielen unter anderem den Papst zum Handeln auf.

Vor den Olympischen Spielen, die am 26. Juli in Paris beginnen, haben sich 30 Nobelpreisträger zusammengetan und verschiedene Religionsführer in einem offenen Brief dazu aufgefordert, sich für Frieden einzusetzen. «Mögen die Milliarden Menschen, die die Spiele sehen werden, sich Ihnen anschliessen und den Frieden fordern», zitiert die italienische Zeitung «Messaggero» nach Angaben von katholisch.de aus dem Brief.

Weil die Politik unfähig ist, Frieden zu stiften

Das Schreiben richtet sich unter anderem an Papst Franziskus und den Dalai Lama. «Sorgen wir dafür, dass unsere Kinder uns überleben», heisst es in dem Brief weiter. Der Einsatz der Religionsführer für Frieden sei nötig, weil die Politik unfähig sei, die derzeit mindestens 55 gewalttätigen Konflikte weltweit zu beenden.

Seit Russland die Ukraine überfallen habe, finde erstmals seit Jahrzehnten «ein blutiger Krieg» in Europa statt. Dadurch habe sich auch der Hunger in Afrika verschlimmert und die Migration in Europa verstärkt. Jeder Bombenangriff setze zudem schädliche Substanzen frei, die sich über Wasser und Landwirtschaft verbreite und für die Menschen weltweit gefährlich würden. «Bis Ende dieses Jahres wird erwartet, dass die Zahl der Toten und Verletzten in Mitteleuropa zum ersten Mal seit dem Zweiten Weltkrieg eine Million übersteigt», schreiben die Nobelpreisträger.

Leben unterstützen statt Tod zu verbreiten

Das Budget, das im Krieg für die Verteidigung zur Verfügung stehe, sei mittlerweile so hoch, dass man damit auch den globalen Klimawandel verlangsamen oder den Hunger in der Welt für 80 Jahre beseitigen könne. «Niemand würde Hunger leiden oder an Erschöpfung sterben, und kein Kind würde ohne Nahrung bleiben. Stattdessen werden die Ressourcen, anstatt das Leben zu unterstützen, verschwendet, um den Tod zu verbreiten», heisst es in dem Brief.

Unterzeichnet haben das Schreiben unter anderem die Friedensnobelpreisträger Maria Ressa, Jody Williams und Beatrice Fihn, die Träger des Medizinnobelpreises Erwin Neher und Peter Ratcliffe, die Chemienobelpreisträger Emmanuelle Charpentier und Elias James Corey, und die Nobelpreisträger für Physik Roger Penrose und Michel Mayor.

Dieser Artikel erschien bei PRO Medienmagazin

Zum Thema:
Dossier Sport und Glaube

Die andere Seite der Medaille: Verletzung der Menschenrechte, die Schattenseite von Olympia
Olympische Spiele in Peking: Mit Hoffnung kämpfen

Datum: 22.07.2024
Autor: Swanhild Brenneke
Quelle: Pro Medienmagazin

Publireportage
Werbung
Livenet Service
Werbung