Zahl der Christen nimmt ab

Schwere Entscheidungen für palästinische Christen

Abgänger vom Bethlehem Bible College
Etwa 60 Prozent der Einnahmen der Bewohner Bethlehems kommen aus dem Tourismus, der seit fünf Monaten erlahmt ist. Viele verlassen die Region – darunter auch viele Christen. Was, wenn plötzlich keine Christen mehr dort leben?

Fast fünf Monate sind seit dem Angriff der Hamas auf Israel vergangen. In der Zwischenzeit ist die zuvor schon geringe Zahl palästinischer Christen weiter gesunken, berichtet Pastor Jack Sara, Leiter des Bethlehem Bible College im Westjordanland. In Gaza selbst seien diverse Kirchen zerstört worden und 20 Prozent der Christen hätten die Region verlassen; der Rest ist innerhalb vom Gazastreifen auf der Flucht.

Aber auch im Westjordanland habe die Situation die christliche Community getroffen. Ein grosses Problem ist, dass der Tourismus natürlich dramatisch abgenommen hat. Dies hat grosse Auswirkungen auf die lokalen Geschäfte, da allein in Bethlehem 60% des Einkommens aus dem Tourismus kommt. Wenn diese Einnahmequelle ausbleibt, sieht es nicht gut ein – wer es sich leisten könne, würde das Land verlassen, darunter auch viele Christen.

«Stellen Sie sich dies Land ohne Christen vor…»

Das Bethlehem Bible College lässt aber bewusst die Türen offen. Man will sich dafür einsetzen, dass Christen in der Region bleiben. Neuerdings können Studierende am College sogar einen Doktortitel der Theologie erhalten, eine Zusammenarbeit zwischen dem Bethlehem Bible College, dem Arabischen Baptistischen Theologischen Seminar im Libanon und dem Evangelischen Theologischen Seminar in Kairo. Zuvor mussten Interessierte die Region verlassen, um einen Doktortitel machen zu können.

Zudem kann man auch Online-Kurse am College belegen und so von zuhause aus Studieren, etwa die Studiengänge Friedensstudien oder Arabisch. Mit diesen neuen Angeboten möchte das College Christen zum Bleiben motivieren. «Wir möchten, dass die Christen hier bleiben. Stellen Sie sich mal dieses Land ohne Christen vor…»

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Datum: 04.03.2024
Autor: Emily Roth / Rebekka Schmidt
Quelle: Mission Network News / Übersetzt und bearbeitet von Livenet

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