«Epochaler Wechsel»

Deutsche Evangelische Allianz mit neuer Leitung und Struktur

Reinhardt Schink, Maike Sachs, Daniela Knauz, Frank Heinrich (v.l.n.r.)
Die Evangelische Allianz Deutschland (EAD) hat ihre Strukturen von Grund auf neu aufgestellt. Am Dienstag wurde die neue Leitung ins Amt eingeführt. Die Allianz selbst spricht von einem «epochalen Wechsel».

Die Evangelische Allianz in Deutschland (EAD) spricht selbst von einem «epochalen Wechsel»: Am Dienstag hat sie in Bad Blankenburg ihre gesamte Führungsriege verabschiedet, also den Hauptvorstand inklusive des geschäftsführenden Vorstandes mit dessen Vorsitzenden Ekkehart Vetter.

An die Stelle der alten Leitungsebene tritt eine neue Struktur. Das zentrale Leitungsorgan ist künftig die EAD-Mitgliederversammlung. Zu deren Sprecherin wurde Daniela Knauz berufen. Knauz ist Referentin für Frauen und Ältere Generationen im Bund Freier evangelischer Gemeinden, 2. Vorsitzende des Arbeitskreises Spring, Mitglied im bisherigen Geschäftsführenden Vorstand der Evangelischen Allianz und Vorsitzende des Arbeitskreises Frauen der EAD.

Die nur aus 15 Personen bestehende Mitgliederversammlung soll von einem «Konvent» beraten werden. Zu dem gehören laut Pressemitteilung vom Dienstag «rund 70 Leitungs-Persönlichkeiten aus dem gesamten EAD-Netzwerk». Sprecherin des Konvents ist Maike Sachs. Seit September 2020 ist sie als Studienleiterin am Albrecht-Bengel-Haus tätig. Beide Sprecheraufgaben sind Ehrenämter.

Verabschiedung von Uwe Heimowski

Hauptamtlich hingegen arbeiten die beiden neuen Vorstände der Evangelischen Allianz: Frank Heinrich und Reinhardt Schink, der in der alten Struktur EAD-Generalsekretär war, sollen die Allianz «gleichberechtigt» führen. Der ehemalige CDU-Politiker Heinrich war bis zur Bundestagswahl 2021 für zwölf Jahre Mitglied im Bundestag für den Wahlkreis Chemnitz. Zuvor war der Sozialpädagoge und Theologe Pastor der Heilsarmee. In der Allianz wird er künftig auch die Aufgaben von Uwe Heimowski übernehmen, der bisher als politischer Beauftragter der EAD in Berlin gearbeitet hatte. Auch Heimowski wurde am Dienstag aus seinem Amt verabschiedet.

Heinrich dankte nach seiner feierlichen Amtseinführung für das ihm entgegengebrachte Vertrauen und sagte: «Als Christen fahren wir zwar Richtung Zukunft, blicken aber zu oft wie gebannt in den Rückspiegel.» Heinrich machte Mut dazu, als Christen auch die Chancen in den kommenden Herausforderungen zu sehen, ohne die bestehenden Probleme unrealistisch einzuschätzen. «Die grossen Themen der Gesellschaft können wir auch als Zeichen der Zeit verstehen», so Heinrich, «und mit Herz und Verstand angehen».

Heinrichs Co-Vorstand Schink blickte «dankbar auf die zurückliegende Zeit der Veränderung und erfolgreichen Umstrukturierung zurück». Die sei auch für ihn persönlich herausfordernd gewesen. Ein geistliches Wort, das andere Christen der EAD zugesprochen bekommen hätten, habe ihn ermutigt: «Ihr habt viel Mühe mit den neuen Strukturen, aber ICH selbst, Jesus, gebe den neuen Wein in die neuen Schläuche.»

Agiler und schlanker

Die EAD entwickle sich durch die neue Struktur «von einer historisch gewachsenen und komplexen Aufbauorganisation zu einer agileren und schlanken Vereinsform», so der ehemalige Vorsitzende Ekkehart Vetter laut Pressemitteilung vom Dienstag. Die neu beschlossene Struktur ermögliche der EAD, ihre fünf «Grundaufträge» zu erfüllen: Förderung der Einheit unter Christen, gemeinsames Gebet, Bibelorientierung, Verbreitung des Evangeliums in Wort und Tat und Ermutigung von Christen, Verantwortung in der Gesellschaft zu übernehmen.

Die Evangelische Allianz in Deutschland ist ein christliches Netzwerk aus dem evangelikalen, pietistischen, pfingstlerischen und freikirchlichen Spektrum. Wichtige Aktionen sind die jährliche bundesweite Allianzgebetswoche, das Festival Spring sowie die Allianzkonferenzen im thüringischen Bad Blankenburg, wo die EAD auch ihren Sitz hat.

Dieser Artikel erschien zuerst auf PRO Medienmagazin

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Datum: 23.03.2023
Autor: Nicolai Franz
Quelle: PRO Medienmagazin

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