Kambrische Explosion bringt Evolution ins Schwitzen
Livenet: Reinhard Junker, die kambrische Explosion – was ist das?
Reinhard Junker: Das Kambrium ist eine erdgeschichtliche Periode. Eine Zeit, in der verschiedenste tierische Baupläne in Form von Fossilien erstmals nachgewiesen sind. Und kambrische Explosion bedeutet, dass die Fossilien, die in dieser Zeit eingebettet wurden, plötzlich da sind und sich nicht langsam von Schicht zu Schicht entwickelt haben und zusehends komplizierter wurden. Plötzlich war in einem engen Zeithorizont eine ganz grosse Vielfalt unterschiedlichster Baupläne vorhanden.
Charles Darwin bezeichnete die kambrische Explosion als Schwäche der Evolutionstheorie. Weitere Forschungen, so Darwin weiter, könnten sie aber entkräften. Ist das mittlerweile geschehen?
Darwin hat das als Problem erkannt, weil er davon ausging – wie das normalerweise auch heute noch der Fall ist – dass Evolution nur in kleinen Schritten abläuft und kleine Änderungen hervorbringt. Und wenn nun plötzlich sehr viele Formen mit einem Mal auftauchen, dann passt das nicht zu dieser Vorstellung. Er hatte gehofft, dass im Laufe der Zeit durch viele neue Funde dieses Problem gelöst würde und dass man Vorformen finden würde. Im Grossen und Ganzen hat sich das nicht erfüllt. Man hat zwar viele weitere Fossilien gefunden, auch in älteren Schichten, doch diese besassen nochmals andere Baupläne, die meistens nicht zu denen aus dem Kambrium passen. Im Kambrium hat man mittlerweile so viele neue Formen gefunden, dass diese Explosion eher noch verstärkt wurde. Zum Beispiel von Tiergruppen, die noch nicht bekannt waren. Oder auch innerhalb von bekannten Tierstämmen wurde eine noch grössere Vielfalt festgestellt. Das Problem ist also in der Zeit von Darwin bis heute nicht entschärft worden.
Wie wird das von «Wort und Wissen» eingeordnet?
Wir gehen davon aus, dass die Grundtypen der Lebewesen geschaffen worden sind. Nicht jede einzelne spezielle Art, sondern die Grundtypen, zum Beispiel die hundeartigen oder entenartigen Typen. Wenn man davon ausgeht, dass diese Grundtypen geschaffen worden sind, kann man auch erwarten, dass dann, wenn einmal Lebensräume durch Katastrophen verschüttet werden, eine Vielzahl verschiedener Fossilien da sein wird, weil schon eine Vielfalt durch die Schöpfung da war – und so kann bei einer Fossilbildung nach einer Katastrophe auch eine Vielfalt da sein. Das passt zum Schöpfungsbericht. Schwieriger zu sagen ist, wie wir diese kambrische Explosion erdgeschichtlich einordnen sollen. Klar ist, dass es ein Ereignis ist, das erst nach der Schöpfung passiert ist, was dazu geführt hat, dass dort so viele Fossilformen abgelagert und fossilisiert wurden.
Wissenschaftler, die von einer Evolution ausgehen, merken, dass ihre Theorie bei diesem Punkt nicht weiterkommt. Spüren Sie bei Ihrer Arbeit eine Offenheit hinsichtlich der Schöpfung?
Insgesamt gibt es für den Ansatz der Schöpfungslehre in der etablierten Wissenschaft praktisch keine Offenheit. Man diskutiert durchaus kontrovers Inhalte der Evolutionstheorie und verschiedenster Teilhypothesen. Und da werden in verschiedenen Disziplinen ernsthafte Probleme diskutiert und angemahnt. Es gibt auch Leute, die sagen, dass neue Ideen notwendig sind, um verschiedene Befunde erklären zu können, weil die bisherigen Erklärungen nicht ausreichen. Oder man räumt ein, dass es Funde gibt, die man gar nicht erwartet hätte, wenn man von Evolution ausgeht. Aber es bleibt in der akademischen Welt als Grundgerüst ein Evolutionsgebäude, an dem man sich orientiert und das man auch nicht verlassen möchte. Innerhalb dieses Gebäudes – um bei diesem Bild zu bleiben – kann es dann sehr viele Umorganisationen und neue Konstruktionen von Untertheorien geben, da ist man sehr offen. Die Frage ist, wie schlüssig solche neuen Ideen sind, die evolutionär erklären sollen, wie es beispielsweise zu einer plötzlichen, kambrische Explosion gekommen ist.
Zu den Webseiten:
Wort und Wissen
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Datum: 20.04.2015
Autor: Daniel Gerber
Quelle: Livenet