«UBQ» aus dem Kibbutz Tze'elim in der Wüste Negev hat einen Prozess entwickelt, der Abfall in ein Plastikmaterial wandelt. Der Automobil-Hersteller Daimler ist nun darauf aufmerksam geworden.Schon länger schielt die Automobil-Industrie nach Israel. Bisher im Fokus: Israels Selbstfahrtechnik, an der «Ford» und «Audi» grosses Interesse haben.
Auch Daimler forscht schon seit längerem in Israel. Nun testest der deutsche Automobil-Riese die Erzeugnisse von «UBQ». Denn nach und nach könnte die Anzahl von Fahrzeugkomponenten aus solchen Materialen wachsen.
Neues Material
Das israelische Start-up verwendet dazu Haushaltsabfälle, die normalerweise auf Mülldeponien landen würden, und bettet sie in verflüssigtes, recyceltes Plastik ein, um – so die Eigenerklärung – «ein thermoplastisches, biobasiertes, nachhaltiges, klimapositives Material herzustellen».
Der Abfall wird sortiert, über einen Magneten geleitet, um Metalle zu entfernen, bevor er getrocknet und zu einer Art Müllconfetti zerkleinert wird. Dann wird er dem recyclingfähigen Kunststoff hinzugefügt, zusammengeschmolzen und zu getrockneten Pellets zerkleinert.
Diese können leicht transportiert und in verschiedenen Herstellungsverfahren verwendet werden, wie etwa Spritzguss. Farbstoff kann an jedem Punkt des Verarbeitungsweges hinzugefügt werden.
Daimler testet
Die UBQ-Anlage im Kibbuz Tze'elim kann pro Stunde etwa eine Tonne ihres Spezialmaterials produzieren, was zu einer Jahresproduktion von 5'000 bis 7'000 Tonnen führt. Ziel ist jetzt, eine neue Anlage zu errichten, die jährlich 100'000 Tonnen produzieren wird.
Der deutsche Autohersteller Daimler prüft nun, ob es möglich ist, Autoteile aus diesem Material herzustellen – und ist damit der erste Auto-Hersteller, der diesen Weg geht.
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Datum: 11.03.2020
Autor: Daniel Gerber
Quelle: Livenet / Israel heute / Good News Network / Israel21c