Gebet mit Masken und Sicherheitsabstand
Nachdem El Salvadors Präsident Nayib Bukele am 24. Mai einen Nationalen Gebetstag gegen die Corona-Pandemie ausgerufen hatte (Livenet berichtete), folgten Tausende Christen dem Aufruf und gingen auf die Strassen des Landes, um Gott für das Ende der Krise zu bitten. Mit Gesichts-Schutzmasken und dem nötigen Abstand sah man sie von Samstagmorgen an auf den Strassen der verschiedenen Städte des Landes.
Laut Präsident Bukele seien es Millionen Menschen des 7,3 Millionen Einwohner zählenden zentralamerikanischen Landes gewesen, die «Gott um Gesundheit für unsere Nation und die gesamte Menschheit» baten. Über Twitter wurden auch Fotos veröffentlicht von Regierungsbeamten, dem Militär und der Polizei, die an der Aktion teilnahmen.
44 Prozent evangelische Christen
Fast zeitgleich brachte eine Umfrage der Meinungsforschungsfirma CID Gallup ans Licht, dass die katholische Kirche in El Salvador deutlich an Mitgliedern verloren hat, während die evangelische Kirche wächst und mittlerweile die grösste Religionsgemeinschaft des Lande ist. Wie die salvadorianische Tageszeitung El Mundo berichtete, habe die katholische Kirche innerhalb von einer Generation 17 Prozent Gläube verloren. Etwa 44 Prozent zählten sich in dem traditionell katholischen Land zum evangelischen Glauben, nur noch 38 Prozent zum katholischen.
Es sei interessant, die Entwicklung über die Jahre hinweg zu beobachten, heisst es im Abschlussbericht von CID Gallup, denn «während 66% der über 40-Jährigen noch als Katholiken geboren wurden, sind es bei den unter 24-Jährigen nur noch 38%, bei denen es so war».
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Datum: 10.06.2020
Autor: Rebekka Schmidt
Quelle: Livenet / Acontecer Cristiano / El Mundo / Noticiacristiana.com