Jo Hargreaves

Suche im Heidentum und Kokain

Jo Hargreaves mit ihrem Mann
Während ihres Studiums suchte Jo Hargreaves im Heidentum und dem Drogenkonsum nach Erfüllung. Aufgrund einer Reihe von unerklärlichen Ereignissen kehrte sie diesen Wegen den Rücken…

«Meine Mutter liess sich zweimal scheiden, so dass wir als alleinerziehende Familie ohne viel Geld aufwuchsen», erinnert sich Jo Hargreaves an ihre bewegte Jugendzeit. Mutters zweiter Mann war ein Vikar. «Ich sah eine Version des Christentums, die mich wirklich abschreckte. Heute verstehe ich mehr: Er war ein gestresster Mann mit sieben Kindern und Stiefkindern. Aber damals habe ich das alles einfach gehasst.»

In ihren späten Teenagerjahren sass sie einmal in der Kathedrale von Nottingham und fragte Gott, ob er da sei. «Ich war spirituell offen, aber ich fand das Christentum ein bisschen langweilig. Buddhismus und Paganismus schienen viel interessanter zu sein.»

Drogen und Heidentum

Während ihres zweiten Jahres an der Universität, wo sie Soziologie studierte, erkrankte sie an Drüsenfieber. «Ich musste ein Jahr lang daheim bleiben, ich verpasste sämtliche Kurse.» Dabei hätte sie das Modul «Magie, Mysterien und Moderne» belegt. «Als Teil unserer Kursarbeit sollten wir einen Zauberspruch konstruieren.» Als Heidin hätte sie dies interessiert. Als sie das entsprechende Studienjahr in Angriff nehmen wollte, stellte sie fest, dass dieses Modul nicht mehr angeboten wurde.

«Zu dieser Zeit wohnte ich bei drogenabhängigen Freunden. Ständig steckte ich in einer existenziellen Krise und fragte mich, warum ich hier bin. Ich schluckte diese Gedanken jeweils mit einem Glas Wodka und Koks hinunter.»

(K)ein Abschied

Eines Abends kauften sie und ihre Freunde Kokain und gingen in einen Nachtclub. «Ich hatte gerade auf der Toilette Koks geschnupft und spürte, dass ich aussteigen musste. Ich habe mich nicht einmal von meinen Freunden verabschiedet, ich bin einfach gegangen.»

«Als ich nach Hause ging, hörte ich die Stimme Gottes in meinem Kopf: 'Joanna' (niemand nennt mich 'Joanna', alle nennen mich 'Jo'), das ist nicht das Leben, das ich für dich geplant habe.»

Die Wende

Daheim erinnertes sie sich, dass ihre Mutter ihr Andachtsbücher geschickt hatte – Mutter und ihr Bruder waren im Vorjahr Christen geworden. «Ich hatte sie nie gelesen; sie lagen alle unter meinem Bett. Nun las ich sie von vorne bis hinten durch. Ich fiel auf die Knie und betete: 'Jesus, ich weiss, dass es dich wirklich gibt.'»

Jo Hargreaves erinnert sich: «Ich hatte ein neues Leben gefunden, aber es war schwierig, mein altes Leben hinter mir zu lassen. Eines Abends gingen meine Mitbewohner aus und es war schwer, nicht mitzugehen.»

Eine neue Heimat

Während ihres Studiums hatte Jo Hargreaves ein Mädchen namens Libby kennengelernt. «Sie hatte einfach etwas an sich, heute weiss ich, dass sie vom Heiligen Geist erfüllt war! Am selben Tag rief mich Libby an und sagte: 'Ich ziehe nach Manchester. Willst du mein Zimmer haben?' Ich zog dadurch in eine WG mit einer Gruppe von netten christlichen Mädchen zusammen, und wir sind heute noch befreundet.»

In ihrem Studium schrieb sie gerade an einer Abschlussarbeit über weibliche Gottheiten und Göttinnen. «Als ich nun Christin geworden war, wollte ich das ändern, doch die Abgabefrist war nur noch sechs Wochen entfernt. Ich dachte, dass es nicht möglich ist, eine ganze Dissertation in sechs Wochen zu schreiben. Aber ich fing an und schrieb über die christlichen Verhaltensregeln in der Sexualität – und ich erhielt die Bestnote.»

Neue Wege

Sie engagierte sich nun in einer christlichen Gemeinde in der Kinder- und Jugendarbeit. «Schliesslich arbeitete ich in einer Jugendstrafanstalt im Seelsorgeteam und durchlief eine Ausbildung als Seelsorgerin. Heute arbeite ich als Psychotherapeutin und ich liebe die Theologie sehr. Je mehr ich über die Bibel lerne, desto mehr erkenne ich, dass sie Antworten auf so viele moderne Dilemmas gibt. Vieles von dem, worüber wir in Kreisen der psychischen Gesundheit sprechen, ist völlig biblisch.»

Nach der Pandemie ist es Buchautorin Jo Hargreaves ein Anliegen, Gott in die Gespräche über psychische Gesundheit und Wohlbefinden einzubeziehen, «denn das alles ist ja in erster Linie seine Idee. Wir sind mit vielen Systemen in uns ausgestattet, die uns helfen können, unseren eigenen Stress und unsere Ängste zu lindern; wenn wir nur erkennen könnten, dass auch sie heilig sind und nicht von unserer christlichen Erfahrung getrennt werden müssen.»

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Datum: 27.02.2023
Autor: Emma Fowle / Daniel Gerber
Quelle: Premier / gekürzte Übersetzung: Jesus.ch

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